The days out there
Lola AriasBeschreibung
Die Zahl der Frauen in den Gefängnissen von Buenos Aires hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt. Die meisten sind wegen Verstoßes gegen das Gesetz 23.737 inhaftiert, das sich auf Drogenhandel bezieht. Viele von ihnen sind Drogenkuriere, die ihren Körper für den Transport von Drogen benutzen.
Yoseli, eine der Protagonistinnen, wurde auf dem Flughafen von Ezeiza auf dem Weg nach Europa festgehalten. Eine Modelagentur hatte ihr einen Job in Barcelona versprochen, und ohne es zu wissen, hatte sie zwei Kilogramm Kokain in ihrem Koffer.
Nach der Durchführung von Theaterworkshops im Gefängnis von Ezeiza in Buenos Aires beschloss Lola Arias, einen Film und ein Theaterstück über Frauen und trans Menschen zu drehen, die jahrelang in argentinischen Gefängnissen verbrachten und jetzt frei sind. Der Film rekonstruiert ihre Erfahrungen im Gefängnis, das Theaterstück konzentriert sich auf die Zeit nach dem Gefängnis.
„Jail Rock“ (Arbeitstitel) ist ein Musiktheaterstück, das auf dem Leben der Darsteller:innen basiert. Ziel des Stücks ist nicht, einen bloßen Bericht über deren Erfahrungen zu verfassen, sondern das Musktheater-Genre in dokumentarischer Form neu zu erfinden, indem Szenen und Geschichten aus ihrem wirklichen Leben mit Musik und Choreografie neu kombiniert werden.
Die Argentinierin Lola Arias ist Schriftstellerin, Theater- und Filmregisseurin. Als multi- und interdisziplinäre Künstlerin bringt sie in ihrer Arbeit Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund (Kriegsveteran:innen, ehemalige Kommunist:innen, Kinder von Migrant:innen usw.) in Theater-, Film-, Literatur-, Musik- und Kunstprojekten zusammen. Lola Arias‘ Werke spielen dabei mit der Überschneidung von Realität und Fiktion.
Mitwirkende
- Text und Regie
- Mit Yoseli Marlene Arias, Carla Romina Canteros, Paulita Verónica Asturayme, Noelia Luciana Perez, Ignacio Amador Rodriguez, Estefanía del Lujan Hardcastle
- Dramaturgie Bibiana Mendes
- Dramaturgische Beratung Alan Pauls
- Musikalische Komposition und Vocal Coaching Ulises Conti, Mailen Pankomin
- Choreographie Andrea Servera
- Szenografie Mariana Tirantte
- Kostüm Andy Pfiffer
- Video Martin Borini
- Technische Leitung und Lichtdesign David Seldes