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Regina Hügli: Traisen, She / Her

Was alles macht die Traisen und ihre industriellen Werks- und Mühlbäche aus? Was entsteht im aktuellen Zusammenspiel der Interaktionen zwischen Fließgewässer, Grundwasser, Landschaft, Wetter, Mensch, Infrastruktur, Flora und Fauna?

Der ca. 80 Kilometer lange niederösterreichische Fluss Traisen, der in den Kalkalpen entspringt und in die Donau mündet, ist stark reguliert und wird intensiv genutzt. Unter anderem speist die Traisen zwei Werksbäche im Gebiet St. Pölten und treibt zahlreiche Turbinen an. In den letzten Jahren erlebt sie abschnittsweise neue Eingriffe in Form von Renaturierungsprojekten. 

 

Dem Hyperobjekt „Traisen“ auf der Spur, materialisiert sich die Recherche von Regina Hügli in einem fotografischen Beitrag zu diesem Buch. Sie befasst sich mit Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit dessen, was die Traisen und ihre Mühlbäche ausmacht, und damit, wie diese wahrgenommen, genutzt und die von ihnen geschaffenen Räume überformt werden. Die Recherche ist inspiriert vom Begriff der Hydro-Logik (nach Astrida Neimanis), der ein neues ontologisches Verständnis von Körpern und Gemeinschaft ermöglicht. „Traisen, She/Her“ basiert auf fotografischen Beobachtungen entlang des Flusses und Gesprächen mit Menschen, die an der Traisen leben, arbeiten, sie nutzen, umgestalten oder zu ihr forschen. 

 

So schwierig es ist, zweimal in den­selben Fluss zu steigen, so schwierig gestaltet es sich, ihn zu porträtieren und zu fassen, was das ephemere, dynamische, sichtbar und unsichtbar agierende Gebilde eines Flusses ausmacht. 

 

Regina Hügli, geboren 1975, ist Schweizer Fotografin und Künstlerin und lebt in Wien. Wasser, Wasserscheiden und Gewässer sind ihr Hauptfokus, sie arbeitet dazu sowohl mit experimen­tellen Mitteln wie auch dokumentarisch und investigativ. Mit ihrem Verein ONE BODY OF WATER ist sie auch als Organisatorin von transdisziplinären Projekten und aktivistischen Unterneh­mungen tätig. 2023 hat sie den österreichischen Neptun Staatspreis für Wasser in der Kunst erhalten.

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