Das Narrenschiff
Dieser Film ist von Javier Téllez.
Den Namen spricht man so: Chawijeh Telles.
Der Film dauert 19 Minuten.
Narr ist ein sehr altes Wort für eine Person:
Wenn sie sich komisch verhält.
Wenn sie sich über etwas oder jemanden lustig macht.
Ein Narr kann die Wahrheit sagen:
Denn er wird nicht richtig ernst genommen.
Unter dem Titel Das Narrenschiff gibt es:
- Ein altes und berühmtes Bild.
Es ist von dem Maler Hieronymus Bosch.
- Ein altes und berühmtes Buch mit Gedichten.
Die Gedichte sind von Sebastian Brant.
In dem Bild und in dem Buch geht es um ein Schiff.
Das Schiff wurde von Narren besetzt.
Sie wollen damit in das Paradies der Narren.
Javier Téllez sollte ein Kunst-Werk für eine Schweizer Region machen.
Bei der Vorbereitung hat er sich an ein Buch von Michel Foucault erinnert.
Das war ein wichtiger französischer Denker.
In dem Buch wird eine Karnevals-Feier von 1954 beschrieben.
Es war eine Feier in einer Schweizer Klinik für Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen.
Patienten und Patientinnen und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben am Ufer vom Bodensee zusammen gefeiert.
Michel Foucault hat das gesehen und über das Verrückt-Sein nachgedacht.
Aus seinen Gedanken ist später ein wichtiges Buch geworden.
Javier Téllez ist das Kind von einem Psychiater.
Sein Vater hat Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen behandelt.
Er kannte solche Karnevals-Feiern im Krankenhaus.
Diese Feiern haben ihn fasziniert.
So kam er auf die Idee:
Er hat die alte Geschichte vom Narren-Schiff benutzt.
In dem Film spielen Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen mit.
Sie fahren mit dem Boot über den Bodensee.
Sie reisen gemeinsam in eine Wunsch-Welt.
Es ist ihr persönliches Paradies der Narren:
Wo Menschen nicht nach normal oder nicht-normal sortiert werden.
Wo niemand weniger wert ist.
Wo Körper nicht erklärt und eingeordnet werden.